#181 Türchen 1️⃣4️⃣ Schritt für Schritt mit Azubis
im heutigen Türchen schauen wir uns den Comound Effekt an....und dann auch gleich noch mit eine paar Beispielen und Anwendungen für die Ausbildung und den Alltag selbst.
im heutigen Türchen schauen wir uns den Comound Effekt an....und dann auch gleich noch mit eine paar Beispielen und Anwendungen für die Ausbildung und den Alltag selbst.
Hast du Erwartungen als Ausbilder?
Wenn du einen Azubi siehst, das erste Mal gehen dir dann Gedanken durch den Kopf, was einmal aus ihm wird. Kannst du dir vorstellen, dass jemand etwas sehr großartiges erreicht oder vielleicht auch, dass jemand die Ausbildung gar nicht erst beendet. Genau diese Bilder in deinem Kopf werden zur Realität. Heute geht es um die selbst erfüllende Prophezeiung.
- Via Negativa: Probleme durch Weglassen lösen
- Gegen unseren Instinkt (wir wollen immer mehr TUN)
- Aber oft ist die beste Lösung: Weniger tun
- Radikaler reduzieren, fokussierter werden
Nassim Taleb's Weisheit
- "The best way to achieve success is to first avoid failure"
- Eliminiere das Schlechte
- Das Gute folgt automatisch
- **The Map is Not the Territory**
- Deine Wahrnehmung ≠ Realität
- Es ist nur deine Interpretation
- Eine von vielen möglichen
### Das große Problem
- Wir handeln, als wäre unsere Karte DIE Wahrheit
- "Der Azubi IST faul" statt "Ich denke, er ist faul"
- Dieser kleine Unterschied verändert alles
### Die Lösung
- Erkenne: Du hast eine Landkarte
- Aktualisiere sie regelmäßig
- Sei neugierig auf das Territorium
- Verwechsle nie Karte mit Realität
Das Prinzip
Stell dir drei Kreise vor:
Innerer Kreis: Du bist Experte
Mittlerer Kreis: Du weißt ein bisschen
Äußerer Kreis: Keine Ahnung
Charlie Mungers Regel: Bleib im inneren Kreis. Kenne deine Grenzen.
Für uns als Ausbilder
Die Falle:
Ein Azubi hat Depressionen. Du versuchst, Therapeut zu spielen – obwohl du keine Ausbildung dafür hast.
Die Lösung:
"Das übersteigt meine Kompetenz. Lass uns gemeinsam professionelle Hilfe suchen."
Weitere Beispiele:
Rechtliche Fragen → HR oder Anwalt
Medizinische Themen → Arzt
Familienkonflikte → Professionelle Beratung
Der Schlüssel 🎁
Stark sein heißt nicht, alles zu können.
Stark sein heißt, zu wissen, wann du Hilfe brauchst.
**Die meisten Menschen sind nicht böse – sie sind unwissend, überfordert oder vergesslich.**
Wenn du das verstehst, entspannen sich 90% deiner Konflikte.
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**Wir alle haben schon Absicht unterstellt, wo keine war. Das hat Beziehungen zerstört, die nicht hätten zerstört werden müssen. Hanlon's Razor gibt uns eine zweite Chance**
Heiko Kreth ist alles andere als ein typischer Ausbildungsleiter. Mit seinem Background im Event-Management und über 10 Jahren Erfahrung als Ausbilder für Fachinformatiker:innen hat er einen völlig neuen Weg gefunden, junge Talente zu gewinnen und zu entwickeln.
Als Mastermind hinter "Go for IT! - Audition zur IT-Ausbildung" hat Heiko den Bewerbungsprozess zum Event gemacht – gamifiziert, biasfreier und deutlich spannender als klassische Assessment Center. Seine Arbeit zeigt: Recruiting kann und sollte mehr sein als Lebenslauf-Screening und Standard-Gespräche.
In diesem Interview sprechen wir über:
Wie man Gamification sinnvoll im Recruiting einsetzt
Warum der langfristige Blick auf Ausbildung und Employer Branding entscheidend ist
Praktische Erfahrungen aus der Leitung von Ausbildungsteams
Die Rolle von Innovation in traditionellen Strukturen
Heiko ist nicht nur Ausbildungsleiter mit 20 FTE Leitungserfahrung, sondern auch Vorstand eines IT-Ausbildungsverbunds in Berlin, IHK-Prüfer und Gründer. Seine Meme-Affinität und sein frischer Blick auf alte Prozesse machen dieses Gespräch besonders unterhaltsam.
Wer verstehen möchte, wie moderne Ausbildung und Recruiting funktionieren können, sollte diese Folge nicht verpassen.
Mehr über Heiko:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/heiko-kreth-636535182/
"Go for IT!"
Hier der Werkzeug-Kategorien für Ausbilder:
1. MOTIVATION**
- Lob
- Herausforderung
- Autonomie geben
- Sinn vermitteln
- Wettbewerb
- Zusammenarbeit
2. FEEDBACK**
- Sofort vs. verzögert
- Öffentlich vs. privat
- Direkt vs. indirekt
- Schriftlich vs. mündlich
- Sandwich vs. radikale Offenheit
3. LERNEN**
- Erklären
- Vormachen
- Selbst machen lassen
- Fehler zulassen
- Wiederholung
- Variation
4. KONFLIKTE**
- Direkt ansprechen
- Zeitweise ignorieren
- Eskalieren
- Vermitteln
- Perspektivwechsel
- Humor
5. FÜHRUNG**
- Direktiv (bei Anfängern)
- Coachend (bei Fortgeschrittenen)
- Delegierend (bei Selbstständigen)
- Partizipativ (bei Entscheidungen)
Was bedeutet das?
Komplexität entsteht von selbst. Einfachheit musst du erkämpfen.
Die besten Lösungen sind nicht die kompliziertesten – sondern die einfachsten, die funktionieren.
Ein Beispiel aus der Tech-Welt:
- Google Startseite: Ein Suchfeld. Fertig.
- Konkurrenz damals: Überladene Portale mit 50 Features
- Wer hat gewonnen? Die Einfachheit.